Kohlen sind zur Arbeit mitzubringen-ticken wir noch richtig?

Zu Zeiten unser Urgroßeltern stand in den Arbeitsverträgen, dass von den Angestellten im Winter Kohlen oder Briketts mitzubringen sind. Heute regeln detallierte Bestimmungen, wie ein Arbeitsplatz auszusehen hat, welche Lichtverhältnisse, wie der Arbeitsplatz auszusehen hat, welche Stühle und Schreibtische usw. Wehe, da hält sich der Chef nicht dran. Wir sind ja auch im Jahr 2007 und da halten wir das für selbstverständlich.

Stellen Sie sich aber einmal vor, Sie müssen am Arbeitsplatz bestimmte Aufgaben erledigen, für das Sie ein bestimmtes Hilfsmittel benötigen, sonst geht es nämlich nicht.
Sie fragen Ihren Chef und kriegen zur Antwort, dass dafür kein Geld da sei, aber sie könnten ja mal den Kollegen in der Firma XY fragen, ob er Ihnen das nicht leiht.
Blödsinn? Gibt es nicht? Gibt es doch.
Ich nenne keinen Namen, aber man kann sich ausrechnen, dass es sich um eine Behörde handelt. Tatsächlich hat bei uns heute ein Beamter auf eigene Rechnung ein Gerät bestellt und privat bezahlt, das er zu seiner täglichen Arbeit dringend benötigt. Ohne das Gerät, kann er seine Arbeit nicht machen und ständig zu anderen Behörden zu gehen und zu fragen, ob er sich “das” ausleihen könnte, war er endgültig leid. Solch ein Gerät ist nicht gerade billig, es kostet so schlappe 200,00 Euro und der Beamte ist nicht in der Besoldungsklasse, wo ihm so etwas leicht fällt.
Ich ziehe meinen Hut vor diesem Mann. Er will seine Arbeit erledigen, Arbeit für den Bürger und nimmt das Geld dazu aus seiner Geldbörse. Aber: Ist das Deutschland im Jahr 2007? Da werden für die Politik Glaspaläste gebaut, alles nur vom Feinsten. Da zogen vor 10 Jahren Regierung und Bundestag nebst nahezu allen Ministerien von Bonn nach Berlin. Bonn war wohl zu sehr Provinz. Da spielte Geld keine Rolle, schließlich wollen die Damen und Herren “Volksvertreter” (gibt’s die???) es ja auch komfortabel haben und Berlin ist doch “ken Dorf nich”, wie Bonn. Aufbau Ost? Warum wurden die Milliarden statt in Umzug und Neubauten nicht zu einem Großteil da eingesetzt? Brauchen wir tatsächlich 614 Bundestagsabgeordnete und permanent wuchernde Ministerialbürokratien?
Ich weiß, der Vergleich hinkt, aber wenn für die Erledigung einfacher Aufgaben für die Beamten kein Geld zur Beschaffung vor erforderlichem Arbeitsgerät da ist, Beamte Ihr Arbeitsgerät aus eigener Tasche bezahlen müssen, die Raffzähne Esser, Ackermann & Co. mit Geldbußen, statt Geldstrafen davon kommen, die sie aus der Geldbörse zahlen können, weil vorher mit der Justiz gekungelt wurde, jeder Parksünder gnadenlos verfolgt wird, um 5 Euro einzutreiben, wenn Polkitiker für die Arbeit, für die sie fürstlich bezahlt werden und fette Pensionen einstreichen, dafür das Bundesverdienstkreuz bekommen und nicht solch ein vorbildlicher Beamter, dann weiß ich eins genau: Irgendwie tickt es bei uns nicht richtig.

Keine Schwingsiebe mehr

Im Oktober noch habe ich hier von einem echten Renner berichtet, dem Atika-Schwingsieb. Das Schwingsieb lief in den letzten Jahren wie verrückt, teilweise hatten wir sogar Lieferzeiten. Jetzt, wo wir unsere Dispositionen bei den Lieferanten treffen, ruft ein Kunde an und fragt, ob wir noch ein Schwingsieb hätten. Nichts Böses ahnend, sagten wir, nein, noch nicht am Lager, erst zur Saison, aber ab Hersteller können wir Ihnen ein Schwingsieb liefern.

Ein Anruf ergab dann, dass kein Schwingsieb vorrätig ist und man das Schwingsieb aus dem Programm genommen hat. Einen Grund haben wir nicht erfahren.
Dem Kunden konnten wir aber helfen, es war tatsächlich noch ein Schwingsieb da. Sozusagen die “Last Edition” mit Lorbeerkranz.
Schade, das Schwingsieb hatte nämlich viele Freunde und allein durch die MundzuMund-Propaganda hat sich das Schwingsieb unter Gartenfreunden herumgesprochen. 

Schwingsieb Last Edition

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