BAUMA 2007

Ursprünglich wollte ich mich ja vor dem Messebesuch drücken. Aber unsere wichtigsten Lieferanten, besonders deren Außendienstmitarbeiter ließen keine Ruhe. Ich kenne das, habe auch als „Beschicker“ schon einiges an Messen hinter mir und weiß, daß man sich freut, wenn die Kunden kommen. Also zugesagt.
Was habe ich gesehen?  Eine gigantische Show. Klar, bei einer Messe, die nur alle 3 Jahre stattfindet, muß man es schon mal krachen lassen, aber was einige Hersteller gezeigt haben, war unglaublich. Ein bekannter deutscher Baumaschinenhersteller hatte  im Freigelände einen Stand in einer Größe von 12.500 qm, ja nicht verlesen zwölftausendfünfhundert Quadratmeter.
Wenn ich bedenke, was solch ein Messeauftritt kostet, fragt sich sicher mancher Kunde, muß das so sein, warum muß ich diese Gigantomie über die Preise bezahlen, geht es nicht auch eine  Nummer kleiner? In Gesprächen mit anderen Messebesuchern kam diese Frage immer wieder hoch, vielen hatten dafür kein Verständnis, sie kamen sich verloren vor. Es war teilweise Show pur, toll anzusehen, bestimmt, alles nach dem Motto: Seht her, sind wir nicht gut? Aber es gab auch Ausnahmen, gerade bei den mittelständischen Firmen, gute Standbesatzung, gute Präsentation und für den Besucher des Standes war auch Zeit, während man bei den Giganten den Eindruck hatte, die Bauma ist toll, wenn nur die Besucheruns nicht stören, sondern nur schauen würden. Ein Hersteller von Schalungsgeräten, früher einmal der weltweit führende Hersteller, bis er von einem Konzern übernommen wurde. Der hatte es fast geschafft, ihn tot zu kriegen, heute ist er in anderen Händen und wohl wieder auferstanden. Er hat seinen Stand in einer Halle. Dagegen ist zwar nichts zu sagen, aber wenn dann auf dem Stand eine Band auftritt und infernalischen Krach macht (mit Musik hatte das nichts zu tun), so daß auf den Nachbarständen kein Gespräch möglich war, fanden das nicht nur die Nachbarn, sondern auch die Standbesucher unmöglich. Ich mußte jedenfalls mein Gespräch ein paar Stände weiter unterbrechen, bis diese „Band“ sich ausgetobt hatte. Neuigkeiten gab es auch, einiges werde ich vorstellen und auch in den Shops anbieten, ich warte da nur auf die digitalen Unterlagen.  Natürlich habe ich nur einen Teil der Bauma gesehen, um alles zu sehen, hätte ich wohl die ganze Woche gebraucht, aber nach allem, was auch andere Besucher erzählten, war mein Eindruck mit deren Eindruck deckungsgleich.

So eine Messe ist auch ein Gradmesser dafür, welchen Stellenwert man selbst bei den Lieferanten hat. Wie wird man empfangen, wie wird der Stand präsentiert,  wie die Neuigkeiten gezeigt und erklärt, auch gefragt, was vermisst wird.  Da gibt es schon Unterschiede. Aber für mich war die Messe auch eine Bestätigung dafür, daß wir mit unseren Lieferanten genau richtig aufgestellt sind. Ich habe keine Alternative gesehen, keinen Hersteller, zu dem ein Wechsel sinnvoll wäre.
Schon für diese Erkenntnis war es richtig und wichtig, die  Bauma besucht zu haben.