Bi us to Hus – die Wilstermarsch

Es muss nicht immer das Ausland sein, wenn man verreisen will. Unser Deutschland hat so schöne Gegenden, da lohnt es sich, zumindest mal einen kleinen Abstecher hin zu machen. Am Tag der Einheit war ich mit meinem Rad in der Wilster-Marsch und am Nord-Ostsee-Kanal. Um Euch Geschmack auf unsere Gegend zu machen, heute mit vielen Fotos.
Wilstermarsch? Die Feinschmecker kennen den Wilstermarsch-Käse, eine echte Delikatesse (für Ludger) aber sonst? Weiter nördlich von uns, im nächsten angrenzenden Landkreis, dem Kreis Steinburg, liegt die Wilstermarsch, auch „Land unter dem Meer“ genannt, denn die Marsch liegt unterhalb des Meeresspiegels. Kein Wunder also, dass hier auch mit 3,54 m unter NormalNull der tiefste Punkt in Deutschland ist. Da das Marschland unter dem Meeresspiegel liegt, durchzieht ein für den Außenstehenden verwirrendes System von Wassergräben das Land, das im Norden vom Nord-Ostsee-Kanal, im Süden vom Fluss Stör und im Westen von der Elbe und Nordsee begrenzt wird. In früheren Zeiten hatten Bockwindmühlen die Aufgabe, die heute von Schöpfwerken übernommen wird, um das Land trocken zu halten. Eine alte Bockwindmühle steht noch in Honigfleth. Leider konnte ich nicht dicht an die Mühle ran, aber ich denke, man erkennt hier schon recht deutlich.
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Wer sie auf einem Großbild sehen will, hier ist ein großes Foto.

Was mich immer reizt, wenn ich in der Wilstermarsch bin, ist der Nord-Ostsee-Kanal. Sozusagen auf Tuchfühlung mit den dicken Pötten, die den Kanal passieren. Links und rechts vom Kanal führt ein Wirtschaftsweg, den man wunderbar mit dem Rad befahren kann und wenn man auf die andere Seite will, nimmt man einfach eine Fähre, die alle paar Kilometer bereit steht. Ich hatte mein Rad extra frisch geputzt, Luft aufgefüllt und los ging es in Brunsbüttel. Und kein Auto störte.
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Ich habe heute 4x die Kanalseite gewechselt. Keine Bange, Kanalfähren sind kostenlos egal ob Autofahrer, Fußgänger oder Radfahrer. Es isr friedlich und ruhig am Kanal, ein paar Enten schnatterten und fast im 15 Minutentakt kamen dann die Pötte:
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Der Nächste, bitte:

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Und während dieser Pott passierte, kam aus der Gegenrichtung ein Kümo:

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An Bord sind natürlich Kanallotsen, denn es ist nicht so einfach wie es aussieht,
den Kanal zu passieren und schon sah ich eine Autofähre vorbeifahren

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Seefahrt kennt keinen Feiertag und kein Wochenende und so folgt ein Schiff dem nächsten, egal ob Kümo, „Ozeandampfer“ Segler oder Sportboot.

Ich hätte bestimmt noch ein Dutzend Schiffe fotografieren können, gehofft hatte ich, dass ein Kreuzfahrer den Kanal passieren würde, aber der Wunsch ging nicht in Erfüllung. Aber dafür hatte ich noch ein ganz besonders interessantes Erlebnis, als ich wieder in Brunsbüttel war. Erzähl ich später.
Mein Tip: Wer zu den nordfriesischen Inseln will, nach Amrum, Sylt öder Föhr, sollte die A 23 nehmen (wer will, biegt die Abfahrt Elmshorn ab und trinkt bei uns vorher einen Kaffee) und fährt dann in die Marsch und setzt mit der Fähre über nach Dithmarschen, ins Kohlanbaugebiet und von dort weiter nach Norden. Das ist reizvoller und schöner, als über die Autobahn zu brettern, egal ob die A 23 oder A 7 genommen wird. Dann fängt der Urlaub nämlich schon früher an.

So schön ist es bei uns in Deutschland, besonders im Norden „bi us to Hus“.

Kommentare (2) Schreibe einen Kommentar

  1. Da würde ich direkt Fernweh bekommen.
    Fahren durch den Kanal tatsächlich auch Kreuzfahrtschiffe?
    Kann mir vorstellen, daß das sehr eng wird in den Schleusen.

  2. Keine Sorge Peter,
    die großen Kreuzfahrschiffe werden an der Schleuse dick mit Fett eingeschmiert.

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