Bi us to Hus – Graue Erbsen

Gestern rief mich ein alter Bekannter aus Österreich an und fragte, wann ich denn mal wieder zu Besuch kommen würde. Ich sagte, schon wegen der herrlichen Mehlspeisen lieber heute als morgen. Wir kamen dann über gutes Essen ins Gespräch und auf einmal fragte er mich: Was ist den bei Euch so ein typisches, besonderes regionales Gericht?

Pause, – aber da fiel mir doch was ein „Graue Erbsen“. Nie gehört? Dazu gibt es eine Geschichte, ob sie stimmt weiß ich nicht. Jedenfalls so sagt man, dass dieses Gericht seinen Ursprung im 30jährigen Krieg hat, als man in Elmshorn hungerte. Da fand man wohl ein paar Säcke Kapuzinererbsen, die zu einem herzhaften Gericht gekocht, den Menschen beim Überleben half.
Wird hier in der Faschingszeit gegessen, mit Speck und Kochwurst nicht gerade ein Schlankmacher. Aber Tradition ist ja alles. So zwinge ich mich auch alljährlich mit einer Gruppe Freunden Graue Erbsen zu essen. Kaum ist der letzte Bissen runter, steht einer auf und sagt: „Ich hab solche Magenschmerzen, ich brauche erstmal en lütten Köm“. Hat er kaum ausgesprochen tönt es aus der anderen Ecke: „Jetzt, wo Du das sagst, fällt mir auf, dass auch ich Magenschmerzen habe“. Worauf der Nachbar meint. „Du hast mich angesteckt, jetzt krieg ich auch Bauchschmerzen“ und im Nu stehen 6 Männer am Tresen, um die Magenschmerzen zu bekämpfen. Deshalb sind die Elmshorner so gesund, Epidemien werden sofort im Keim bekämpft und nicht ohne Grund heisst es dann beim Erbsenessen immer, ich geh mal eben zur Apo-THEKE, Medizin schlucken.

Schnaps

Wer das Gericht nachkochen möchte, hier ist das Rezept.
Und wer es gegessen hat, viel Spass mit den Magenschmerzen an der Apo Theke.

Foto: von Pixelio, KFM