Metabo goes to China

Metabo hatte einmal einen Superruf in der Branche, war ein Premiumhersteller für Elektrowerkzeuge. Natürlich hat die Rezession besonders auch bei diesem Nürtinger Unternehmen Spuren hinterlassen. Wo nicht?
Aber dass jetzt in Deutschland 500 Mitarbeiter entlassen werden (2 von 3 deutschen Werken werden geschlossen) und dafür in China neue Produktionsstätten mit 400 neuen Mitarbeitern entstehen, ruft bei mir nur noch Fragezeichen hervor. Wo bleiben die wirklich guten Marken “Made in Germany”?
Fehlt nur, dass wir Steuerzahler den Umzug nach China auch noch bezahlen, schließlich schenkt uns der Geschäftsführer Johannes Haupt ja auch wieder ein große Zahl an Arbeitslosen (mich würde auch interessieren, wieviele öffentliche Zuschüsse hat er für die Werke in Laichingen und Meppen bekommen, die jetzt geschlossen werden??).
Wie heisst es so schön in der Presseverlautbarung: “Wo immer möglich, bemühe sich die Geschäftsführung aktiv um sozial verträgliche Regelungen”. Gibt es einen dehnbareren Begriff? Im Zeugnis heisst “er hat sich bemüht”, dass der Mitarbeiter im Grunde genommen eine Flasche war, hat sich bemüht, aber nichts auf die Reihe gekriegt. Kann man das hier auf die Geschäftsleitung ummünzen: “wo immer möglich bemüht sich…”????

Wenn man heute Messen besucht, sollte man immer einen chinesisch sprechenden Dolmetscher dabei haben, diese Entwicklung ist schon schlimm, denn deutsche oder europäische Aussteller geraten mehr und mehr zu Minderheiten. Dass jetzt sogar Premiummarken nach China abwandern, ist für mich unbegreiflich. Muß das wirklich sein, ist der Produktionsstandort Deutschland nicht mehr wettbewerbsfähig?
Ich glaube er ist es nach wie vor, denn ein anderer Premiumhersteller aus dem Schwabenland, die C. & E. FEIN GmbH, fertigt mit 570 von 840 Mitarbeitern in Deutschland. Ein weiteres Werk ist nicht in China, sondern in Dänemark. Also geht es doch, wenn man wirklich will?