Kennen Sie das auch? Sie haben eine Frage oder ein Anliegen und rufen den Lieferanten an.
Sie beginnen ihre Frage zu stellen und werden gleich unterbrochen: “Wie ist Ihre Kundennummer?” Nicht etwa: “Ich habe Ihren Namen nicht richtig verstanden” oder ähnlich, nein, die Kundennummer wird verlangt. Obwohl für manche Frage die Kundendaten völlig unerheblich sind.Natürlich ist es einfacher, in eine Kundenmaske die Kundennummer einzugeben, um dann alle Informationen zu sehen. Jedes auch noch so mickriges Warenwirtschaftssystem hat aber auch die Möglichkeit, über den Namen die Kundendaten zu zeigen. Wir arbeiten mit Sage-KHK (wir wollen aber keine Werbung dafür machen, sondern das nur als Beispiel aufzeigen), da können wir in das Feld, in das die Kundennummer gehört, einfach den Namen eintragen und schon haben wir alle Kundeninformationen. Es geht also auch ohne.
Ärgerlich ist diese Frage für mich, wenn ich selbst bei Lieferanten, mit denen ich mehrfach in der Woche Kontakt habe, zuerst nach der Kundennummer gefragt werde.
Sind Kunden bei Lieferanten nur noch Nummern? Dabei dachte ich immer, hinter jedem Kunden würde auch ein Mensch stecken. Da werden gerade von den Großfirmen sämtliche Zampanos bemüht (bürgerlich Trainer, Coaches oder sogar “Motivationstrainer” :)) genannt, aber es bleibt bei mir oft das Gefühl, dass ich beim Lieferanten doch tatsächlich die Frechheit besessen habe, eine
Bestellung aufzugeben.
Ich erinnere mich noch sehr gut daran, wie sich Anfang/Mitte der 80iger Jahre Faxgeräte durchsetzten. Da klagte ein Lieferant, dass durch das Fax sehr viel von den persönlichen Kontakten auf der Strecke bleibt. Früher habe man telefoniert, und bevor man zum geschäftlichen Teil kam, auch ein paar persönliche Sätze gewechselt. Heute käme ein Fax “Bitte liefern Sie mir ….” Und heute? Fax ist schon fast out, 80% der Kommunikation geht per Email. Dennoch, ohne Telefon geht es nicht und wohl auch nicht ohne “wie ist Ihre Kundennummer?”