Alle (Früh)jahre wieder

ist unser Postbote Briefzusteller richtig stinkig. Er wirft dann nämlich die Post nicht in den Briefkasten, sondern gibt sie persönlich ab und murmelt vor sich hin: “Ihr Briefkasten ist zu klein, Sie sollten mal einen größeren kaufen”.
Der Grund ist ganz einfach: so ca. 3 Wochen vor und 3 Wochen nach dem letzen Sonntag im März, wenn die Uhren wieder auf Sommerzeit umgestellt werden, ist der Posteingang mehr als doppelt so groß, wie normal. Dann kommen die neuen Preislisten, ein Bazillus, von dem wohl jeder Hersteller mehr und weniger stark befallen ist. Mit dem Ausdruck tiefsten Bedauerns und Bitte um Verständnis wird eine Preiserhöhung angekündigt. Die meisten Begleitschreiben bringen mich immer zum Weinen, weil soviel Trauer im Text zu lesen ist wegen der “unumgänglichen Maßnahme” .
Die Leute von der Marketingabteilung, die diesen Scheissdreck Sermon schreiben, sollten sich mal beim Beerdigungsinstitut anstellen lassen, um Trauerreden zu verfassen. Ich habe beim Lesen immer den Eindruck, die haben ein richtig schlechtes Gewissen. Nicht weil sie die Preise erhöhen, sondern wie sie die Preise erhöhen.
Wäre schön, wir könnten unseren Kunden auch so einen Brief schreiben und sie vor vollendete Tatsachen setzen nach dem Motto: Friss oder stirb. Die Kunden würden uns laut auslachen und zum Teufel jagen.