Über Kaminholz und Brennholz – Teil 1

Heizen mit Holz ist nicht nur “modern” und “gemütlich”, sondern auch im Hinblick auf ständig steigende Energiepreise eine sinnvolle Alternative. “Holz machen” kann zum Sport werden und hilft auch, die Brieftasche für teueres Öl und Gas zu schonen.
Wir merken den neuen Volkssport schon daran, dass der Verkauf von Motorkettensägen, Holzspaltern und Kaminholzsägen immer mehr zunimmt.
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Natürlich gibt es überall fertig gespaltenes Kaminholz zu kaufen, aber das ist natürlich recht teuer und nur in geringen Mengen sinnvoll.
Wer im Supermarkt Kaminholz kauft, der kauft sicher seine Brötchen auch beim Schuster – mal Ofengabi fragen.
Deshalb greifen immer mehr zu Axt, Spaltkeil und Motorkettensäge, um sich einen Brennholzvorrat anzuschaffen.

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Da es immer wieder Mißverständnisse bei den Begriffen gibt, hier ein kurzer Überblick:
1. Ein Festmeter (fm) ist die Maßeinheit für 1 Kubikmeter feste Holzmasse.
2. Ein Raummeter (rm) oder ein Ster ist das Maß für geschichtete Holzteile, wie zum Beispiel Scheite oder Briketts.
3. Zusammen mit den Luftzwischenräumen ist das dann wieder 1 Kubikmeter.
Grob gerechnet sind 1 rm ungefähr 0,7 Festmeter.
4. Ein Schüttgutmeter (srm) ist das Maß für ein geschüttetes Brennstoffgut, zum Beispiel Pellets oder Hackschnitzel.
1 srm ergibt ungefähr =0,6 Raummeter.
Gerade der Unterschied zwischen Raummeter und Festmeter ist wichtig, wenn es ans Bezahlen geht. Habe mich nämlich dabei selbst einmal über die Löffel barbieren lassen und fm bezahlt und rm bekommen.

Worin unterscheiden sich jetzt die verschiedenen Brennholzarten?
Scheite sind die klassische Form, die nach dem auf Längeschneiden mit der Säge oder dem Teilen mit einer Axt zustande kommt. Komfortabler ist eine Kaminholzsäge – Abb. oben. Das Spalten sorgt für eine bessere Trocknung des Holzes.

Hackschnitzel sind maschinell zerkleinertes Holz in der Größe von 3 bis 5 cm Durchmesser. Sie werden zum Beispiel mit großen, auf Fahrgestelle montierten Häcksler hergestellt, die auch große Bäume in wenigen Minuten häckseln. Der Heizwert der Hackschnitzel hängt entscheidend von ihrem Wassergehalt ab.

Sägerestholz fällt in Holz verarbeitenden Betrieben an. Es kann aus groben Stücken bestehen, aber auch aus Sägemehl und -staub. Dieses Ausgangsmaterial kann dann zu Pellets, Briketts oder Hackschnitzeln verarbeitet werden.
Pellets sind meist runde, wenige cm große Pressstränge aus Säge- oder Hobelspänen. Als Bindemittel dient das natürliche Harz. Ihr Heizwert ist halb so groß wie der von Heizöl.
Holzbriketts werden aus dem gleichen Materialien hergestellt wie Pellets, sind aber so groß wie Briketts.

Wir haben Verwandte, die das gesamte Haus mit Holz heizen, der Garten gleicht einem riesigen Holzlager. Nun will man natürlich wissen, wieviel Holz benötige ich überhaupt, um mein Haus komplett mit Holz zu heizen und warmes Wasser zu bekommen?
Ausgangspunkt ist beispielsweise ein Haus mit einer Wohnfläche von 150 qm und einer Heizlast von 12 KW.
Dieser Haushalt benötigt bis zu 13 rm Stückholz oder bis zu 7 srm Pellets oder bis zu 30 srm Hackschnitzel. Vergleichsweise 3.000 l Heizöl oder 3.000 Kubikmeter Erdgas, natürlich ein normaler Winter vorausgesetzt.

Fortsetzung folgt!

Foto Holzbeige: Hamfel, Pixelio