Wir kommen also vom Strand zurück, laden unsere Strandklamotten und Lilly ins Auto, da hängt einer dieser von den Autofahrern geliebter Zettel hinter der Windschutzscheibe. Das Fahrzeug sei ordnungswidrig geparkt. Was ? Wie bitte? Die Strasse rauf und runter gefahren, kein Schild das so aussah:
Also absolutes Halteverbot oder Parkverbot. Ich denke, die Spinnen, die Grömitzer, nochmal die Strecke auch kein Schild das so aussah:
Wir konnten nur den Kopf schütteln, nirgendwo ein Hinweis auf Parkverbot außer – und das passt ins Bild, sind einige Stellen im Dünenweg weiß schraffiert, was ja wohl bedeutet, dass man da eben nicht parken darf. Haben wir auch nicht.
Muß wohl ein Irrtum sein, dachten wir und sind ins Zentrum zum Kaffeetrinken. Da absolute Strenge in Sachen Parkverbot, kaum ein Platz, wo man parken durfte, wir fanden aber einen Parkplatz, wo mit Parkscheibe eine Stunde parken erlaubt war. Während wir draußen vor dem Cafe saßen, sahen wir einen dienstbeflissenen Angestellten der Stadt im absoluten Sauseschritt von einer Parkbucht zur nächsten eilen, um seine Knöllchen anzubringen. Die Autos auf der Straße waren damit dann reichlich gesegnet (und die arme Gemeindekasse auch).
Ich habe dann der Gemeinde geschrieben mit dem Hinweis, dass im Dünenweg kein Parkverbotschild stehe, dafür aber sehr genau schraffiert sei, wo nicht geparkt werden darf.
Am 13.06. 07 erhielt ich dann ein Schreiben der Gemeinde Grömitz, datiert auf den 27.05.07 . Alle Achtung, dort wird sogar am Sonntag, an Pfingsten (!!!), gearbeitet, kann ja sein, dass die mit den Schreiben bezüglich der Knöllchen sonst garnicht nachkommen. Die Antwort lautete, ich hätte dort nicht parken dürfen, da der Dünenweg an dieser Stelle nur 2,70 m breit sei.
Jetzt ärgere ich mich, ab sofort habe ich immer ein Bandmaß dabei, messe die Strassenbreite, ob ich da überhaupt parken darf. Ich bezweifele die Auskunft, denn die Grömitzbahn, so eine Schrumpfbahn auf Kinderformat, die durch die Gemeinde fährt, kam locker an uns vorbei, ein anderes Fahrzeug ebenfalls, denn wir parkten ca. 6 m (geschätzt, nicht gemessen wegen fehlendem Bandmaß) hinter der Kreuzung, wo die Strasse breiter ist, als erlaubt.
Bleibt die Frage: Warum schraffiert eine Gemeinde mit Steuergeldern mehrere Flächen in einer Strasse, um damit zu zeigen, dass an diesen Stellen nicht geparkt werden darf, wenn ohnehin in der Strasse totales Parkverbot herrscht? Dann ist es ein Schuldbürgerstreich, oder?
Was aber hindert eine Gemeinde, die allein durch die Kurtaxe (womit die gerechtfertigt ist, fragt sich ohnehin jeder Besucher oder wird davon der Kurdirektor bezahlt?), dort ein Schild mit Parkverbot aufzustellen? Wir handeln mit Verkehrszeichen und, lieber Herr Bürgermeister, Sie würden sogar einen Sonderpreis bekommen, weil bei Ihnen sogar vorbildlich an Sonntagen, sogar an Pfingsten, gearbeitet wird. Das muß doch irgendwie honoriert werden! Und mit unseren 15,00 Euro ist schon ein Schild bezahlt, fehlt also noch der Pfosten und die Schellen und wenn Ihr Knöllchenschreiber weiter so tüchtig ist, findet er sicher weitere Übeltäter, die im Dünenweg parken. Ist also garnicht so teuer, so ein Verkehrszeichen.
Aber ist ein fehlendes Schild dafür aber Schraffierung nicht Abzocke, denn im Zentrum steht ein richtiger Schilderwald, aber in Strandnähe kann man vielleicht besser kassieren?
Unsere Kurorte dürfen sich nicht wundern, wenn die Gäste ausbleiben: Kurtaxe (kaum hatten wir es uns im Strandkorb gemütlich gemacht, stand ein freundlicher Herr vor uns und verlangte die Quittung für die Kurtaxe. Zum Glück war Lilly kurtaxenbefreit, aber wie lange noch).
Strandkörbe, hohe Pensions- und Hotelkosten, teure Parkhäuser für Dauerparker und Verbote an allen Ecken. Dass da die Familien mit Kindern in den Süden reisen, wo die Aussicht auf Sonne wesentlich größer ist, das Wort Kurtaxe keiner kennt und alles wesentlich billiger ist, dürfte auch dem letzten Kurdirektor klar sein. Was sagte ein Feriengast, als das Thema Kurdirektor zur Sprache kam: “Und ich dachte, Direktoren gäbe es in der Wirtschaft nicht mehr, nur noch im Zirkus”. Ich lasse es, ich ziehe keinen Vergleich, spreche aber eine Drohung aus: Ich komme trotzdem wieder, bewaffnet mit einem Bandmaß, um 15 Euro zu sparen. Und unsere Stullen und unseren Kaffee bringen wir diemal mit, das Geld lassen wir nicht im Grömitz – Ätsch!
Und klammheimlich werde ich die Breite im Dünenweg nachmessen…
Ich fahre schon lange nicht mehr in diese Kurorte, das ist reinste Abzocke. Die Hundestrände liegen meist am Ar.. des Strandes, weit ab vom Hauptstrand, dort stehen auch die ältesten Strandkörbe und pro Nase am Tag zwischen 7 und 10 Euro nur um den Strand betreten zu dürfen, wenn das keine Abzocke ist? Strafzettel schreiben lernen die meist bevor sie das Wort urlauberfreundlich buchstabieren können.
Geh mal an die Hohwachter Bucht, da stehen die Jungs schon an den Parkplätzen und kassieren die Kurtaxe.
Ich schick Dir mal eine Nachricht, wo ein schöner Strand ist auch für Hunde, ohne Kurtaxe. Nachteil, großes Stück Fußweg. Nur wenn ich das hier poste, ist es kein Geheimtip mehr.
Man sieht sich!
Es ist Abzocke, richtige Abzocke. Hätte das Auto den Verkehr wirklich behindert, hätte es abgeschleppt werden müssen. Aber hier hätte ein Zettel mit freundlichem Hinweis genügt.
Ich sehe schon den Bürgermeister bittere Tränen vergießen, wenn die Gäste wegbleiben, weil sie sich die Abzocke nicht bieten lassen und der Herr Kurdirektor stimmt mit ein.
Außerdem ist doch Grömitz out, outer geht es an der Ostsee nicht.
Schraffieren ist eine teure Sache. Wenn man die dort vorgenommen hat, obwohl die Strassenbreite ein Parkverbot rechtfertigt, sollte man dem Verursacher (Bauamt, Bürgermeister, Kämmererer, wem auch immer) diese Kosten vom Gehalt abziehen. Oder müssen wir Steuerzahler immer zulassen, dass mit unseren Steuergeldern Verschwendung betrieben wird?
Ich finde, das ist auch ein Fall für die Kreisaufsicht.