Vor etwa 4 Jahren kam eine neue Zahlungsmöglichkeit für Webshops auf: „Sofortüberweisung“. Der Vorteil der Sofortüberweisung ist, dass der Kunde am Ende des Bestellvorgangs sofort eine Onlinezahlung vornehmen kann, deren erfolgte Bestätigung dem Shop innerhalb weniger Minuten per Email bekannt gemacht wurde.
Wir fanden diese Idee gut, denn wir mußten nicht mehr abwarten, bis die Zahlung auf dem Konto zu sehen war, sondern konnten den Warenversand sofort veranlassen. Anfänglich waren wir so ein richtiger Testshop, es klappte nicht immer, bis die Paynet AG dieses Tool überarbeitet und perfektioniert hat, sogar ein TÜV-Zertifikat gibt es mittlerweile.
Trotz dieser Vorteile haben wir uns entschlossen, diese Zahlmöglichkeit
nicht mehr anzubieten. Die Gründe dafür:
1. Es besteht ein Sicherheitsproblem, da die Überweisungsdaten (PIN und TAN) nicht auf den Seiten der Kundenbanken eingegeben werden, sondern auf einer Seite der PayNet AG. Diese Daten werden dann von PayNet an die Bank übermittelt. So erhält Paynet also PIN und TAN.
Die Paynet versichert zwar, dass PIN und TAN nicht dauerhaft gespeichert werden, aber welches System garantiert absolute Sicherheit?
2. Unsere Kunden kommen bei der Zahlung mit Sofortüberweisung in eine schwierige Situation, die auch immer wieder von unseren Kunden angesprochen wurde. Die Bedingungen der Banken sagen sinngemäß,
dass PIN und TAN nicht an Dritte weitergegeben dürfen.
Hier fehlt eine klare Aussage der Paynet und es kann nicht unsere Aufgabe sein, diese Bedenken einfach vom Tisch zu wischen.
3. Wir erleben es immer wieder, dass Kunden anrufen und um schnelle Lieferung bitten. Meist faxen sie uns den Onlinebeleg, dass die Zahlung erfolgt ist. Dann liefern wir auch sofort. Hinzu kommt, dass die Transaktionsdauer bei Überweisungen so kurz ist, dass wir ohnehin meist am nächsten oder übernächstenTag die Zahlung auf dem Konto haben. Da wir stündlich Auszüge abrufen, kommt es hier nicht zu Verzögerungen.
4. Bieten wir ja in allen Shops auch Kauf auf Rechnung an. Auch da wird der Versand sofort in Angriff genommen. Wenn es also eilt, ist das eine sinnvolle Alternative.
Auch wenn die Paynet mit einem Riesenaufwand in der Werbung und in Blogs, wo das System kritisch hinterfragt wird, versucht, Sicherheitsbedenken zu zerstreuen, stehen für uns die Sorgen der Kunden im Vordergrund. Deshalb verzichten wir auf diese ansonsten gute Zahlungsmethode.
Mich würde interessieren, was die Kunden kritisiert haben und was genau der Grund war, Sofortüberweisung vom Ntz zu nehmen.
Wir führen über die Zahlungtools, die wir anbieten natürlich eine Statistik. Dabei haben wir festgestellt, dass die Käufe mit Sofortüberweisung sehr häufig abgebrochen wurden.
Wir haben uns dann mit den Kunden in Verbindung gesetzt (die meisten haben dann eine andere Zahlungsform gewählt, kaum jemand ist völlig ausgestiegen), um sie nach dem Grund zu fragen. Die Antworten lauteten nahezu alle gleich. Man habe sich erschrocken, plötzlich die „geheimen“ PINs und TANs auf wildfremden Seiten anzugeben, man sprach sogar davon, dass wir so die Möglichkeit zum Pishing schaffen würden, man hatte einfach Sorge, die Daten rauszugeben. Da half auch der Hinweis auf den TÜV nichts, das Argument hat sogar mehr Lacher gebracht, als ich dachte.
Aber es gab auch Kunden, die angerufen haben und sagten, dass sie das nicht gut finden.
Und das wir unsere Kunden bekanntlich „glücklich machen“ wollen, war das der Grund.
Aber selbst die Banken warnen:
https://www.berliner-volksbank.de/onlinebanking/sicherheit/sofortueberweisung.jsp
Warum sollen wir unsere Kunden in Konflikte stürzen? Wir haben Vertrauen zum Kunden, er kann bei uns ja auf Rechnung kaufen und so zahlen, wie er das gewohnt ist.
Die PAYMENT AG, die dieses Toll herausgebracht hat, wirbt immer wieder damit, dass Conrad das auch anbietet.
Frage: Warum bietet Conrnd nicht Zahlung auf Rechnung an? Kein Vertrauen zu den Kunden?
[…] “Sofortüberweisung” schon vor über einem Jahr aus unseren Shops entfernt, weil wir größte Bedenken […]