Ich weiß, DEN richtigen Provider für Telekommunikation gibt es nicht.
Wir sind bei der Telekom, haben sogar einen persönlichen Ansprechpartner, der so gut er kann, Hilfestellung gibt, z.B. wenn es um Verträge geht.
Keine Möglichkeiten hat er jedoch, wenn es um Störungen geht. So etwas gibt es immer wieder mal, aber jetzt war es sehr heftig und die Leute vom Störungsdienst waren die versammelte, fleischgewordene Hilflosigkeit und Arroganz.
Vergangenen Mittwoch ging nichts, kein Telefon, kein Internet. „Kann bis 16:00 Uhr dauern, wir halten Sie informiert.“ Also mit drei Smartphones die Telefonie aufrecht gehalten und mit einem Tablet so gut es ging mit mobilen Daten die Shops betreut. Dass das nur eine Notlösung war, ist klar, denn Verträge und Vertragsformulare z.B. sind in einer Datenbank und nicht „mal soeben“ erreichbar. Auch die Passwörter im Passworttresor konnten nicht aufgerufen werden.
Um 14:00 Uhr dann ein weiterer Anruf, „wir sind dran, können aber nicht sagen, wie lange es dauert“. Auf Befragen, ob man das eingrenzen könne, kam die Antwort, wir sollten doch ruhig sein, wir seien Privatkunden und müssten verstehen, dass gewerbliche Kunden Vorrang hätten. Nein, es ging nicht in seinen Kopf, dass wir eine Firma sind, was unschwer aus den Rechnungen ersichtlich ist und auch die Tatsache, einen persönlichen Ansprechpartner zu haben, ließ ihn nicht umstimmen. Wir seien Privatleute, basta.
Donnerstag gleich um 6:00 Uhr im Büro, nein, kein Telefon, kein Internet.
Wieder Anruf beim Störungsdienst. „Die Störung ist behoben, dann liegt bei Ihnen im Büro eine Störung vor. Wir schicken morgen jemanden raus, können aber nicht sagen, wann der kommt.“ Super,
also abwarten, der Tag ist also auch gelaufen. Jedenfalls ließ sich der Techniker noch gnädig herab, unseren angeblichen Privatkundenanschluss erneut zu prüfen. Ergebnis: Morgen kommt ein Techniker. Man erkennt dann, wie hilflos man diesen Göttern ausgesetzt ist.
Da meldete sich unser Betreuer und sagte uns, wir sollten einen besonders Service zubuchen, nämlich Techniker vor Ort binnen vier Stunden. Klar, haben wir gemacht und dann sollten wir nach zwei-drei Stunden eine bestimmte Nummer anrufen, dann sei der Service im System und wir könnten den Techniker bestellen.
Gesagt getan. Und dann welch Wunder!!! Eine Technikerin, die fragte, welche Lampen an unserem Router aufleuchten würden.
Die Frage wurde schon mehrfach gestellt und so konnten wir die Lampen ohne nachzusehen benennen. „Ohje, warten Sie, legen Sie nicht auf,“ sagte die Technikerin. Zwei Minuten Wartezeit und schon rauschten vom Server die Mails der letzten zwei Tage. Internet ging, Telefon auch, Störung binnen zwei Minuten beseitigt. Der erste kompetente Mensch, der wusste, was zu tun war.
Ich habe mir vorgestellt, am nächsten Tag kommt der Techniker ins Büro findet nichts und geht wieder. Oder schickt neue Hardware wie Router usw. Kann ja nur daran liegen. Der Router wäre vielleicht schon am nächsten Tag gekommen, aber es geht immer noch nichts. Ich bin sicher, die würden heute noch den Fehler suchen.
Zum Glück hat die Telekom Servicetechniker wie Frau „O“, die sofort erkannte, wo der Hase im Pfeffer lag. Aber sonst? Richtiger Anschauungsunterricht zum Thema: Was ist Hilflosigkeit?