Echt Hamburger Schnack

Gestern im Newsletter „Elbvertiefung“ der Hamburger „ZEIT“.
Reeperbahnbummel:
Ein Touristenpaar mit Teenager verhandelt mit dem Türsteher (Koberer) eines Kiezclubs.
Nun kommense mal rein, und den Bengel da, den geben Sie einfach an der Garderobe mit ab.“
Das ist eben St. Pauli mit der sündigsten Meile der Welt.
Ich bin ewig nicht mehr auf dem Kiez gewesen, es hat sich wohl auch viel verändert, aber die Paulianer  sind besonders liebenswürdige und handfeste Menschen. Allerdings bin ich Fan des 1.FC St. Pauli, dem Fußballverein mit Herz. Fußballspiele sind da immer Party, man kommt leider nicht so leicht an Karten. Wie gesagt, die Menschen auf St. Pauli sind Klasse, die haben Herz und da gilt ein Wort, wo andere notarielle Verträge schließen.
Ich hatte einen guten Kunden auf St. Pauli, einen bekannter Bauunternehmer. Sein Büro mitten auf dem Kiez. Auf einer Jubiläumsveranstaltung sagte er einmal sinngemäß: Wir sind vielseitig. Wir haben u.a. das Eroscenter gebaut und das Pastorat in Blankenese.
Verhandlungen wurden total fair geführt, er war seinen Lieferanten treu. Was nicht ging, war, dass man den Auftrag, den man bekommen hatte, sich unterschreiben ließ. Dann war man aus dem Geschäft. Da galt das Wort. Auch bezahlt wurde sofort. Da galt ein Handschlag. Leider lebt er nicht mehr, aber solche Menschen bleiben in Erinnerung.
Das Problem für mich war nur, dass meine Frau, wenn ich sagte, ich muss zu meinem Kunden auf den Kiez, mich immer zweimal so komisch ansah. Einmal, wenn ich ihr sagte, wohin ich fahre und einmal, wenn ich zurückkam.
Ach so, was ich eigentlich schreiben wollte. Hamburg ist natürlich eine Reise wert. Aber dazu gehört auch unbedingt ein Kiezbesuch.

Foto: RainerSturm / pixelio.de

 

Schreibe einen Kommentar

Pflichtfelder sind mit * markiert.