Dass wir als Onlinehändler auch gerne online einkaufen, liegt auf der Hand.
Da wir in einem kleinen Örtchen leben mit knapp 15Tsd. Einwohnern ist natürlich bei bestimmten Artikeln die Auswahl an Fachgeschäften eingeschränkt. Allerdings was wir im Ort bekommen, kaufen wir auch hier.
Vor einigen Wochen drohte unsere Waschmaschine in den Streik treten zu wollen. Da sie auch schon über 10 Jahre auf dem Buckel hatte, sollte eine neue ran. Zufällig fiel uns ein paar Tage später ein Prospekt eines bekannten Kaufhauses in die Hand, dort war eine große Auswahl im Angebot, alles
Markennamen. Schon erstaunlich, was da stand: „40 Flecken“ oder „100 Flecken“, die beim Waschen beseitigt würden. Dagmar meinte, die ist richtig, Du so kleckerst oft.
Bestellt, per Paypal bezahlt und das Teil rollte ran. Dagmar hatte mittlerweile einiges gesammelt und ab damit, in die Trommel, zuvor ausgiebig die Bedienungsanleitung studiert.
Ich gebe zu, Bedienungsanleitungen sind mir ein Gräuel, ich stehe mehr auf “learning by doing“.
Aber trotzdem reingeschaut, okay, war ein deutsches Markenfabrik, was „die Frauen wünschen“, aber der erste Waschversuch ging daneben. Die Wäsche trotz Schleuderprogamm kam klatschnass raus und von meinen 100 Kleckerflecken war nur einer weg.
Neuer Versuch, das gleiche Ergebnis, also das Schleuderprogramm extra noch mal betätigt, dann kam die Wäsche raus.
Aber Dagmar meinte „..irgendwie ist die so grau…“.
Neuer Versuch, anderes Programm, hurra, die Wäsche kam raus, aber nur an einigen Stellen war die Wäsche nass, dafür übersät mit Waschpulver. Dann musste ich die Bedienungsanleitung lesen, aber ich fand nichts, was Dagmar falsch gemacht haben könnte. „Never give up“, also weitere Maschinen gewaschen, aber zufrieden? Nein. Und das Wollprogamm…ich sag lieber nichts.
Dann den Service angerufen. Die freundliche Dame des Händlers, ein wenig angesäuert. „Ich gebe Ihnen die Telefonnummer vom Hersteller, Sie haben ja zwei Jahre Garantie!“
Wie bitte? Garantie fragte ich, ich sprechen von Gewährleistung! (Der Verweis auf die Garantie ist die üble Masche, sich Gewährleistungsansprüche vom Hals zu halten). Okay, aber dann kam ein Monteur, fummelte eine halbe Stunde an der Maschine rum und meinte, jetzt müsse sie richtig laufen und waschen er habe alles überprüft. Tolle Leistung, ohne Wäsche einzulegen, zu diesem Urteil zu kommen.
Nein, er irrte, einige weitere Versuche, es traten immer wieder die gleichen Fehler auf.
Das war nicht, was „Frauen wünschen“. Der nächste Monteur kam, fummelte ebenfalls lange rum kam dann hoch und sagte, er müsse ein Ersatzteil erneuern, das habe er nicht dabei, das würde bestellt und er käme dann wieder. Also warten. Dann kam der Anruf vom Hersteller, leider habe man das Ersatzteil nicht am Lager, es sei bestellt, man würde sich melden. Mittlerweile türmte sich die Wäsche. Ein neuer Anruf, leider habe das Ersatzteil Lieferzeit, wie lange es dauern würde, könne man nicht sagen. Weiter gewartet, nichts kam, da haben wir den Kaufvertrag rückabgewickelt und die Maschine wurde – wenn auch nicht sofort, abgeholt. Endlich konnten wir die neue Maschine kommen lassen, die die Tante, die alle Waschmaschinen kannte, empfohlen hatte.
Dann hurra, weiße Wäsche wurde weiß, meine Kleckerflecken gingen weg, sogar meine alte Jeans, die ich nur im Garten tragen darf, wurde sauber. Dazu ein Superservice bei der Einweisung naja eben „Made in Germany .
Thema zu Ende? Nein! Das Onlinekaufhaus musste ja noch den Kaufpreis erstatten.
Mal angefragt nach einer Schamfrist kam die Antwort, das dauert noch mindestens 30 Tage.
Es hat länger gedauert, aber es kam. Das hätten wir uns mal erlauben sollen…….
Was lehrt das: Lasst Euch nie abspeisen, mit dem Hersteller Kontakt wegen Garantieleistungen aufzunehmen. Der Vertrag ist mit dem Händler geschlossen und da geht es um Gewährleistung, dafür muss er gerade stehe
Foto: Pixelio.de von: Joujou