Ist Grillen ungesund? Nein, laßt Euch den Holzkohlegrill nicht vermiesen!
Beim Grillen besonders mit dem Holzkohlegrill können chemische Verbindungen, so genannte polyzyklische aromatische Kohlenwasserstoffe (PAK), entstehen, die Krebs erregend sind. Sie entwickeln sich, wenn Fleischsaft, Fett oder Marinade in die Glut tropfen und dort verbrennen. Der Rauch steigt blau auf, schlägt sich auf dem Grillgut nieder und wird so mitgegessen oder eingeatmet. Die PAK-Belastung ist bei stark rauchenden Feuerstellen 80-mal höher als bei fast rauchfreien.
Darüber hinaus entstehen beim Erhitzen von Fleisch weitere erbgutschädigende Substanzen, sogenannte heterozyklische Amine (HCA).
Doch ganz so schlimm scheint das alles nicht zu sein. Denn offenbar gibt es auch für PAKs und HCAs Gegengifte. Kanadische Forscher haben in Studien beispielsweise herausgefunden, dass Kohle Benzpyren (ein PAK)bindet. Mit anderen Worten, wer ein angekohltes Stück Fleisch, Fisch oder Wurst vom Grill isst, muss sich danach keine Gedanken machen. Er scheidet den krebserregenden Stoff einfach wieder aus. Die Kanadier fanden außerdem heraus, dass beim Grillen verwendete Kräuter ebenfalls Benzpyren binden. Japanische und indische Wissenschaftler entdeckten, dass bestimmte Stoffe in Thymian, Salbei und Oregano die Wirkungen der HCAs blockieren und Senf die Schädlichkeit von Benzpyren aufhebt. Schließlich stellten US-Forscher fest, dass auch eine gute Marinade als Gegengift taugt: Beim Grillen von mariniertem Fleisch bildeten sich in Versuchen 80 bis 90 Prozent weniger HCAs als bei unbehandeltem Fleisch. Übrigens: Ein Glas Bier wirkt auch als Gegengift. Na denn „Prost auf den Holzkohlegrill“.
(Quelle: Udo Pollmer / Susanne Warmuth „Lexikon der populären Ernährungs-Irrtümer“)
Achten Sie daher beim Grillen mit dem Holzkohlegrill auf folgendes:
- Als Brennmaterial für den Holzkohlegrill eignen sich nur Holzkohle oder Holzkohlegrill-Briketts. Achten Sie aber hier darauf, gute Holzkohle, möglichst vom Bioladen zu nehmen und nicht irgendwelchen Mist von der Tankstelle.
- Die Holzkohle auf dem Holzkohlegrill muss gut durchgeglüht sein. Im offenen Feuer verbrennt das Grillgut und es entsteht schädlicher Rauch. Ein Zeichen für den Beginn des Grillvergnügens ist es, wenn sich ein weißer Aschefilm auf dem Holzkohle-Grill gebildet hat.
- Fleisch, Fisch oder Wurst gut marinieren, bevor das Grillgut auf den Holzkohlegrill kommt. Reichlich Kräuter und Senf dazu essen.
- Macht ja auch durstig….
- Trotz der neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse: Stark verkohlte Stellen, egal ob bei Fleisch, Fisch, Obst oder Gemüse, sollten entfernt werden. Man mag ja schließlich auch keinen Aschenbecher essen.
- Speisen in Aluminiumschalen auf dem Holzkohlegrill garen.
- Benutzen Sie wenn möglich einen Holzkohlegrill aus Edelstahl.Edelstahlgrills sind hygienisch einwandfrei.
Hey, ich mache mir mehr Sorgen um das Nitrit und das Formfleisch. Wer möchte denn Pappe essen und gebundenes Wasser!? Wenn man seinen Metzger kennt und das richtige Stück Fleisch gegrillt wird, dann darf das auch schwarz werden. Man weiß ja, dass der Grundstoff gesund ist. Aber was ist mit den ganzen Zusätzen!? Ich bin für grillen – gehört das zum Sommer wie im Winter die Heizung.