für 2009 wünschen sich einige unserer großen Lieferanten. Sie fragen deshalb nach unseren Vorstellungen, was wir in 2009 denn so abnehmen würden. Wer will die nicht? Aber gibt es überhaupt Sicherheit im Geschäftsleben? Okay, wir machen jedes Jahr, wenn die Zahlen per 31.12. vorliegen, eine Planung für das neue Jahr. Aber das ist im Grunde keine Planung, sondern eine Prognose, die wir zwar sehr gewissenhaft erstellen, aber die doch immer mit vielen Unwägbarkeiten behaftet ist. Diese liegen ja nicht allein bei uns, wir können bei den Artikeln eben so leicht aufs falsche Pferd setzen, wie wir Vereinbarungen mit Lieferanten eingehen können, die sich als falsch erweisen. Oder ein Lieferant kann plötzlich nicht liefern, fällt ganz aus, aber wir hatten die Umsätze mit ihm in unserer Prognose. Oder jemand von uns fällt aus, große Kunden springen ab, egal aus welchem Grund ? Zugegeben, wir haben unsere Trauben immer sehr hoch gehängt, sie sollen ja auch Ansporn sein. Aber was wird aus 2009 ? Diese Unsicherheit verspüren wir sehr stark bei unseren Lieferanten, für die eine Prognose sicher noch schwerer ist. Wenn man liest, was unsere zum Teil unfähigen Politiker und sog. Wirtschaftsweisen von sich geben, müßte man sich wohl ins Mauseloch verkriechen. Wegducken ist keine Lösung. Also haben wir beschlossen, wenn wir die Zahlen für 2008 haben, machen wir uns nicht in die Hose gehen wir „as usual“ an unsere Prognose. Diesen von oben fast verordneten Pessimismus wollen wir einfach nicht teilen und das ist kein Pfeifen im dunklen Wald, sondern Überzeugung, eine Krise einfach auch als Chance zu sehen. Ohne die gewünschte Planungssicherheit. Die einzig richtige und auch künftig immer richtige Antwort hat bereits Erich Kästner gegeben:
„Wird’s besser, – wird’s schlechter?
Fragt man alljährlich.
Seien wir ehrlich:
Leben ist ist immer lebensgefährlich!“
Foto: Andreas Willfarth – Pixelio.
Über den TeNo Blog bin ich gerade hier gelandet und freue mich jedes Mal, wenn ich ein weiteres Unternehmen finde die sich wenigstens nicht ganz so verrückt machen lassen wie es die Medienwelt gerne hätte.
Absolute Planungssicherheit hat es noch nie gegeben und wird es auch nie geben, zumindest nicht so lange die Kristallkugeln so ungenau arbeiten 🙂
Wobei es durchaus Strategietechniken gibt, die weit über herkömmliche Methoden hinausgehen, ich selbst praktiziere eine. Aber ein Blick in die Zukunft ist auch das nicht, denn die Zukunft entsteht erst aus der Summe aller Entscheidungen.
Gerhard Zirkel
Zustimmung. „As usual“ bedeutet für uns nicht, den Kopf in den Sand zu stecken, sondern klaren Kopf behalten, keine Hyperaktivität an den Tag legen und unser Geschäft zwar wie immer, nur eben auch immer noch besser und auch immer etwas anders als bisher zu machen. Aber darum bemühen wir uns eigentlich ständig, nicht nur in der sog. Finanzkrise.