Ein Junge vom Land zog zum Viehmarkt und kaufte bei einem Bauern einen Esel für 100 Euro.
Der Bauer versprach, den Esel am nächsten Tag vorbeizubringen.
Am folgenden Tag fuhr der Bauer auf den Hof und sagte:
„Es tut mir Leid, Junge, ich habe schlechte Nachrichten für Dich. Der Esel ist tot.”
Der Junge antwortete: „Na gut. Gib mir mein Geld zurück!” Der Bauer zuckte mit den Schultern.
„Geht nicht. Ich habe das Geld bereits ausgegeben.”
Darauf der Junge: „Einverstanden, dann lade den toten Esel eben ab!”
Der Alte fragte: „Was machst Du denn mit ihm?”
Der Junge antwortete: „Ich werde ihn in einer Lotterie verlosen!”
Der Bauer sagte: „So ein Quatsch. Man kann einen toten Esel doch nicht verlosen.”
Der Junge sagte: „Klar kann ich das!
Pass gut auf:
Ich sage einfach niemandem, dass der Esel tot ist.”
Einige Wochen später traf der alte Bauer den Jungen wieder und fragte ihn:
„Wie ist denn das mit dem toten Esel ausgegangen?”
„Na ganz einfach,“ erklärte ihm der Junge: „Ich habe ihn verlost.
Ich habe 500 Lose zu je zwei Euro das Stück verkauft und einen Gewinn von 998 Euro gemacht, der nicht in den Büchern steht.
Der Verlust von 100 Euro für den toten Esel steht aber drin. Und weil ich den von der Steuer absetzen kann, verdiene nochmal daran.”
Der Bauer fragte ungläubig: „Und da hat sich niemand beschwert?”
Der Junge antwortete: „Doch, der Mann, der den Esel gewonnen hat.
Also habe ich ihm seine zwei Euro zurückgegeben.”
Der Junge trat später in eine demokratische Partei ein und machte in Berlin, London, Luxemburg und Brüssel eine steile Karriere. Man munkelt, er soll demnächst Chef der EZB werden.
Der Handel mit toten Eseln ist inzwischen laut EU-Gesetz ausschließlich den Notenbankern vorbehalten.