Feier zum Erntedank und Tag der Einheit in der kleinsten Kapelle Norddeutschlands

Vor elf Jahren habe ich hier die kleinste Waldkapelle Norddeutschlands am Mönchsweg vorgestellt. Diese kleine Kapelle in einem Laubwald liegt unweit von dem Ort entfernt, wo ich lebe.
Es ist eine Kapelle, wo sich sowohl evangelische, als auch katholische Christen zuhause fühlen.
Ich besuche diese Kapelle immer wieder, ein Ort, richtig zum Runterfahren und sich zu erden, wenn es erforderlich ist.

Letzten Sonntag, 03.10.21, war ja nicht nur der Tag der Deutschen Einheit, sondern auch das Erntedankfest. Die katholische und evangelische Gemeinde aus Bad Bramstedt hat auch in diesem Jahr dort eine ökumenische Andacht durchgeführt. Ein Anziehungspunkt für viele Menschen, bis zum 400 Besucher kamen jeweils in den letzten Jahren.
Leider ist der Erbauer, den ich einmal persönlich kennengelernt hatte, verstorben, aber die Familie war natürlich auch da. Erbaut wurde diese Kapelle ausschließlich, mit eigenen Mitteln und das aus Dankbarkeit.
Obwohl das Wetter nach Regen aussah, war diese besondere Andacht unter freiem Himmel vor der Kapelle diesem Jahr wieder sehr gut besucht, obwohl das Wetter eher nach Regen aussah, uns aber im Freien verschont hat. Gemeinsame Gebete mit den anwesenden Priestern, eine Predigt, die genau auf diese beiden Ereignisse passte, wurden musikalisch umrahmt von den Jagdhornbläsern und (zu meiner besonderen Freude) vom
Männerchor von 1858 Bad Bramstedt.
Besonders gut hat mir das plattdeutsche Schlusslied gefallen, auch für Menschen, die kein Plattdeutsch schnacken leicht zu übersetzen:

“Mien Gott, du kennst mien Hart un Seel“ (Singwies: Amazing Grace)

Mien Gott, du kennst mien Hart un Seel;
dien Oog lüücht över mi.
Ik speel mien Part, du giffst dien Deel:
Mien Leben dank ik di.

Wo kunn ik hen, wo du nich büst:
De Himmel is dien Throon,
un ok in deepste Düüsternis
seh ik di Wunner doon.

All miene Daag kaamt ut dien Hand,
un wat du deist, is good.
Gedanken hest du mehr as Sand,
se sünd mi meist to groot.

Mien Leben stünn al in dien Book,
as´t mi noch lang nich geev;
ik denk un denk, krieg dat nich klook:
Wo groot is doch dien Leevd!