Seit Anfang des Monats haben wir im Norden hochsommerliche Temperaturen, meist über 30° und oft auch sehr schwül. Da läuft schon am Schreibtisch das Wasser, so schwitzt man und kühle Getränke müssen bereit stehen.
Wenn ich dann die Paketdienstfahrer sehe, die in dieser Affenhitze in völlig aufgeheizten Fahrzeugen ihre Pakete ausliefern und Pakete abholen, man muss schon sagen, manchmal sich regelmäßig abschleppen, denn bis 35 kg. nimmt der Paketdienst, dann tun mir diese Fahrer immer leid. Die meisten sind dann immer noch sehr freundlich und zuvorkommend.
Wenn man dann liest, was heute bei uns eintrudelte. Ich zitiere nur mal ein paar Ausschnitte:
„Im Mai 2014 hatte der NRW-Arbeitsschutz unangemeldet 22 Paketverteilzentren kontrolliert. Zusätzlich wurden 415 Fahrerinnen und Fahrer von 131 Paket- und Kurierdiensten auf Einhaltung der Arbeitsschutz-Bestimmungen hin überprüft.
Dabei sollen die Experten nach eigenen Angaben auf eklatante Missstände in der Branche gestoßen sein. In Düsseldorf sprach Arbeitsminister Guntram Schneider (SPD) Medienberichten zufolge von „verheerenden Verhältnissen“ und „Wildwuchs“ in zahlreichen Unternehmen der Branche.
So würden zum Beispiel gesetzlich vorgeschriebene Ruhezeiten für Fahrer der Kurier- und Paketdienste nicht eingehalten. Zudem würden Sozialstandards durch Subunternehmen unterlaufen. Bei 64 Prozent der Unternehmen wurden von den Kontrolleuren des Arbeitsschutzes festgestellt, dass Fahrer ihre „sonstigen Arbeitszeiten“ nicht aufzeichnen würden. Darunter falle zum Beispiel die Zeit für das Vorsortieren und Verladen der Pakete. So werden vermutlich unerwünschte Überstunden verschleiert.
Über 60 Prozent der Unternehmen halten offenbar Arbeitszeitgesetz nicht ein
Über 60 Prozent der untersuchten Paket – und Kurierdienste konnten grundsätzlich die Einhaltung des Arbeitszeitgesetzes nicht nachweisen, da meistens offenbar die Nachweise über erbrachte Arbeitstage oder Arbeitsstunden fehlten.
Arbeitsminister Schneider nannte als einen möglichen Grund für die schlechten Arbeitsbedingungen, dass der „ökonomische Druck“ von Unternehmen an Subunternehmen weitergegeben werde. Und diese wiederum würden ihn an die einzelnen Fahrer abgeben, die letzten Endes übermüdet und gestresst seien.
Das Arbeitsministerium nannte die Unternehmen, welche nach der Untersuchung in der Kritik stehen: Das seien u.a. Deutsche Post DHL, DPD, Trans-o-flex, GO, GLS, FedEx, TNT, UPS und Hermes Logistik.“
Über die üblen Bedingungen bei Hermes habe ich hier schon einiges geschrieben, aber bei diesen Missständen scheinen alle Kurierdienst vertreten zu sein.
Das, was dort geschieht, grenzt an Ausnutzung und Ausbeutung des letzten Gliedes in der Kette. Leider erfahren immer nur Insider von diesen Skandalen.