Sollen wir – oder sollen wir nicht…

diese Frage stellen wir uns schon einige Tage. Da ist ein Lieferant, der zugegeben sehr gute Produkte herstellt und zu einem Teil auch importiert. Produkte, die sehr hochpreisig sind. Ähnlich wie bei Kleidung geht es aber beim Kauf nicht nur um die Qualität, sondern bei diesen Produkten besonders auch um den persönlichen Geschmack.
Nun zeichnet sich dieser Lieferant leider auch sehr negativ aus, nämlich mit seiner Liefertreue. Lieferzusagen werden sehr oft nicht nur nicht eingehalten, sondern gleich mehrmal verschoben. Bisher hatten wir nur wenige Probleme mit Kunden (wir haben ja auch die besten Kunden) , wenn wir die Termine wieder verschieben mussten, aber ärgerlich ist das schon. Und ein unzufriedener, verärgerter Kunde ist schon zu viel. Da geht es uns wie dem Reiter und dem Esel: der Esel sind wir, der wird geschlagen, aber der Reiter ist gemeint.
Für uns ist Termintreue und Zuverlässigkeit ein ganz hohe Gut. Da passt solch ein Lieferant eigentlich nicht zu uns, zumal er auch grundsätzlich keine Waren zurücknimmt, wenn ein Kunde seine Bestellung storniert. Man stelle sich vor, und so etwas gab es, ein Mann bestellte solch ein Teil als Geschenk für seine Frau. Gut, über Geschmack lässt sich nicht streiten, aber oft ist er sehr grenzwertig. Der Frau gefällt das Geschenk nicht, wie zu erwarten (wir Männer denken ja mehr in Technik, als in Schönheit)  und  wir müssen das „Teil“ auf unsere Kosten abholen – und das ist kein Paket, sondern das macht eine Spedition. Nichts verkauft, Kosten produziert und dann sehen, wie wir dieses hammermäßig „hübsche“ Teil verkauft bekommen.
Wir überlegen noch mal weiter, ob wir uns diesen Lieferanten weiter zumuten. Ich glaube eher nicht.

Rotation beim Personal.

Den Begriff „Rotation“ kenne ich aus dem Fussball, wenn Trainer je nach Taktik ihre Spieler wechseln.
Wir haben einen Lieferanten, einen Weltmarktführer (so nennt er sich selbst), der hat scheinbar Rotation zu seinem Führungsstil erhoben. In den letzten sechs Jahren haben wir bestimmt die sechste oder siebte Ansprechpartnerin in der Auftragsabteilung. Entweder rotiert man intern. unverständlich für uns, oder Mitarbeiter kündigen oder werden gekündigt. Wir können nur den Kopf schütteln, denn was sich da immer an Pannen in der Auftragsbearbeitung eingeschlichen hat, ist schon unglaublich.
Hier im Norden sagt man, dass der Fisch am Kopf zu stinken beginnt. Scheint sich zu bewahrheiten.
Wie schön ist es, wenn man seit vielen Jahren bei anderen Lieferanten immer die vertrauten Ansprechpartner hat. Und wo das Betriebsklima stimmt, wie z.B. bei der Firma Husqvarna, da gehen Mitarbeiter sogar mit, wenn die Firma einige 100 km entfernt in eine andere Stadt umzieht.
In einem Managmentbuch habe ich einmal gelesen, dass die beste Wertschöpfung durch Wertschätzung der Mitarbeiter erreicht wird. Hat sich aber noch nicht überall rumgesprochen.
Das musste ich mir einfach mal von der Seele schreiben, denn selten klaffen Anspruch und Wirklichkeit bei einem Lieferanten so weit auseinander.

„Sie sind in der Lostrommel“

Einer unserer Lieferanten, dessen Aussendienstmitarbeiter jedes Argument mit stolz geschwellter Brust mit dem Hinweis „wir sind Weltmarktführer“ unterstreicht, macht uns seit Wochen Probleme, weil er nicht liefern kann, und telefonisch nur schwer zu erreichen ist.
Termine werden nicht eingehalten, selbst an vorliegende Bestellungen muss erinnert werden.
So auch heute früh. Da kam auf Nachfrage, wann wir mit der Lieferung rechnen können, mit sehr empörter Stimmlage folgende Antwort: „Also, wir haben in L. Kurzarbeit und morgen ist Feiertag. Ich kann Ihnen nicht sagen, wann wir liefern, nageln Sie mich nicht fest, die haben massig zu tun. Aber Ihre Bestellung ist ja da, die ist jetzt in der Lostrommel.“

Wenn ich das unserem Kunden so sage, fragt der mich bestimmt, was ich denn heute für ein Kraut geraucht habe.

Immer wieder zum Jahresanfang

bekommen wir große Kuverts von unseren Lieferanten. Inhalt: neue Preislisten, Preise gültig ab sofort oder spätestens ab 1.4.11. Per sofort lehnen wir ab, denn schließlich haben wir noch Angbote erstellt, die für einen gewissen Zeitraum  dem Kunden Preissicherheit bieten. Zum Glück sehen unsere Vorlieferanten das auch ein und verlängern die alten Preise.
Würde die Preise prozentual angehoben, wäre das eine einfache Sache: Alles Artikel des Herstellers um einen Prozentsatz X anzuheben. Leider macht man uns Händlern das nicht so einfach, nahezu alle Preise sind prozentual unterschiedliech angehoben.

Was ich ein wenig vermisse, dass zu neuen Preisen auch ein paar richtig gute neue Produkte  angeboten werden. Das ist noch recht mager. Ein paar sind dabei, die stelle ich nach und nach vor, möchte sie aber vorher nicht nur auf dem Prospekt sehen, sondern auch mal selbst ausprobiert haben. Heute kam eine Lieferung, die ich morgen vorstelle – wenn die Produkte das halten, was der Prospekt verspricht.
– Foto Claudia Hautumm, Pixelio.de

Vertriebsleiter

Manche Firmen schicken Mitarbeiter zu uns, da kann man sich nur an den Kopf fassen.
Wieder so eine Begegnung im Büro.  Visitenkarte:  „Leiter Vertrieb“.
Der muß den Begriff  entweder wörtlich genommen  oder etwas falsch verstanden haben.
Soeben haben wir die Zusammenarbeit mit dieser Firma beendet.
In der Tat, so vertreibt man erfolgreich langjährige Kunden, aber keine Waren.
Jetzt weiß ich auch, warum manche Firmen diese Leute neudeutsch  HEAD OF SALES
(grausiges Wort) nennen. Wollen wohl die Verwechslungsgefahr ausschließen.

Lieferanten

Vor einem Jahr war das am häufigsten gebrauchte Wort unserer Lieferanten zum Jahresende „Planungssicherheit„. Zwar verständlich, schließlich hatte die Wirtschaftskrise schon kräftig zugeschlagen, aber Sicherheit zu erwarten in unsicheren Zeiten , war schon ein recht zweifelhaftes Verlangen.
Jetzt ist das Jahr rum. Bisher kam mir das Wort nicht mehr zu Ohren. Fast alle unsere Lieferanten klagten zwar über weggebrochene Märkte, die bezogen sich aber nicht so sehr auf unseren Binnenmarkt, sondern auf Spanien, Russland, Polen, Großbritannien und Irland. Die Rückgänge bei uns hielten sich in erträglichen Grenzen, sicher ein Grund, dass man auch für 2010 wieder optimistisch ist. Weiterlesen

Man sieht sich….Teil 2 ,

immer zweimal im Leben. Heute Teil 2.
Vor einem Jahr, im Dezember, stellte sich ein neuer Mann eines wirklich guten Lieferanten als  neuer Leiter für Vertrieb und Marketing vor. Sein Auftritt war milde ausgedrückt unglücklich und wenn ich schreibe arrogant, ist  der Begriff auch  zu milde.
Gewundert habe ich mich schon über die naßforsche Art, dachte dann aber, dass ich vielleicht an dem Tag zu empfindlich war.  Später hörte ich aber von Kollegen sogar, der solle mit seiner Art besser nicht mehr in den Norden  kommen.
Er kam auch nicht mehr.
Nein, zweimal gesehen haben wir ihn nicht, aber wie man sehr gute, schon freundschaftliche Beziehungen zu seinen Kunden innerhalb von wenigen Monaten zerstört, das kann man auch vom Schreibtisch aus machen.  Ich betreibe nur sehr ungern hier im Blog Lieferanten-Bashing, aber wenn man für Marketing zuständig ist, sollte man auch einmal selbstkritisch prüfen, warum die Umsätze in seinem Liefersegment eher stagnieren, während sie bei anderen Lieferanten erheblich zunehmen.
Wenn es tatsächlich stimmt, dass man sich zweimal im Leben trifft, hoffe ich nur, dass es mit ihm erst in hundert Jahren stattfindet.

Ich kann es kaum glauben

Vor vielleicht 3 -4 Wochen besuchte uns ein Außendienstmitarbeiter von Metabo. Wir kannten ihn aus seiner früheren Tätigkeit bei einem anderen Hersteller von Elektrowerkzeugen und schätzen ihn als zuverlässigen und freundlichen Vertreter. Wir haben mit ihm geprüft, ob eine Zusammenarbeit mi Metabo möglich ist, nannten ihm unsere Vorstellungen und er wollte das mit der Verkaufsleitung durchsprechen und sich wieder melden. Weiterlesen

So etwas gibt es, auch wenn man es kaum glaubt.

Betreibe ungern Lieferantenschelte, aber was es manchmal gibt, das gibt es nicht. Einer unserer Lieferanten hat ein neues Warenwirtschaftssystem, das funktioniert so:
Wir bestellen etwas per Email, der Verkaufssachbearbeiter gibt unsere Bestellung an das Lager. Ist die Ware vorhanden, wird geliefert. Ist sie nicht vorhanden, wird die Bestellung IM LAGER storniert. Davon erfährt weder der Verkaufssachbearbeiter etwas, noch wir. Rückmeldung gibt es nicht. Ein Anruf vorher, ob die Ware überhaupt vorhanden ist, bringt nichts, der Sachbearbeiter hat keinen Zugang zu Beständen.
Ich schreibe das nicht im Jahr 1947, sonder 2009 und es ist kein kleiner Laden, sondern schon ein beachtlich großer Hersteller.
Da wäre es besser und kundennäher gewesen, wenn man das alte System behalten hätte. Kann aber auch sein, dass Bestellungen der Kunden immer als Drohungen verstanden werden.

Internethandel will unser Geschäftsführer nicht…

Heute war bei uns der Tag der Außendienstmitarbeiter,  das Wort „Vertreter“ mag ich nicht, das hat irgendwie einen Beigeschmack. Okay, manche nennen sich “ key account manager“ oder haben andere hochtrabende Berufsbezeichnungen auf ihrer Visitenkarte.
Wir arbeiten in der Regel recht gerne und auch sehr eng mit dem Außendienst unserer Lieferanten zusammen, besonders natürlich, wenn sie nicht nur als Grüßaugust zu uns kommen.
Heute ging es um 9.00 Uhr los, um 16:00 Uhr kam der letzte und das war eine Begegnung der besonderen Art. Wir kannten zwar namentlich die Firma, mehr aber nicht. Der Besuch sollte wohl dem Anbahnen einer neuen Geschäftsbeziehung dienen. Das Gespräch verlief recht gut, sowohl unser Besucher, als auch wir waren einer Zusammenarbeit gegenüber aufgeschlossen.
Ziemlich zum Schluß sagte ich, daß wir seine Produkte dann auch im Internet verkaufen wollten und bat um Genehmigung, das Logo und das Bildmaterial benutzen zu dürfen.
Da fing mein Gegenüber an, merkwürdig auf seinem Stuhl hin- und her zu rutschen und rumzudrucksen. Ich fragte dann, ob er damit ein Problem habe. Nein, sagte er, er nicht, aber sein Geschäftsführer möchte nicht, dass seine Produkte im Internet verkauft würden, er wolle nur über den Fachhandel verkaufen.
Etwas Richtiges ist schon daran, es gibt Hersteller, die beliefern jeden Händler, auch wenn er keine Ahnung hat, was er verkauft. So gibt es einen Mitarbeiter in einem Betonwerk, der einen Onlineshop mit Dumpingpreisen  betreibt und abends nach Feierabend seine Aufträge bearbeitet. Die Artikel, die er verkauft, kennt er nicht im Detail, ist tagsüber auch nicht zu erreichen und will sich wohl nur ein paar hundert Euro Liquidität verschaffen. Dass man solche „Firmen“ nicht beliefern will, verstehe ich, aber einem Fachhandel mit einem Internethandel den Verkauf im Webshop zu verbieten? Ich glaube, der Geschäftsführer ist noch nicht im Jahr 2009 angekommen. Wahrscheinlich hat er sogar schon verloren, denn ich habe mal nachgesehen, seine Produkte werden längst im Internet  „schwarz“ verkauft, nein regelrecht verramscht und damit erreicht er genau das Gegenteil von dem, was er will: Er schützt nicht den Fachhandel,  sondern unterläuft ihn mit seinem Verbot.
Okay, dann eben nicht, andere Mütter haben auch schöne Töchter. „Der Nächste bitte!“