Eine Bestellung widerrufen und dann?

Wer kennt das nicht? Ein Onlineeinkauf kommt an., man packt das Paket hoffnungsfroh aus und stellt fest, dass man sich das gekaufte Teil anders vorgestellt hat.
Zum Glück gibt es ja das verbriefte Widerrufsrecht. Es heißt ja WiderrufsRECHT und nicht „Widerrufskulanz“.
Es sind Berge an Bestellungen, die zurückgegeben werden. Teilweise werden sie dann vernichtet, teilweise werden die von Händlern günstig aufgekauft und neu verscherbelt. Die großen Händler haben den Widerruf schon eingepreist, kleineren Händlern tun die Rückgaben echt weh.
Leider wird das Widerrufsrecht auch ausgenutzt. Auf einem Seminar für den Onlinehandel lernte ich einen Händler kennen, der total angefressen war. Er verkauft in seinem Shop Brautkleider. Vor ein paar Tagen war bei ihm ein Brautkleid zurückgekommen mit dem Vermerk „Passt leider nicht“. Allerdings befand sich auf dem Kleid ein Rotweinfleck. Na ja, er hatte zwar mit der Kundin telefoniert, wollte wenigstens die Kosten für
eine Reinigung und die Kosten für eine Wiederherstellung zum erneuten Verkauf, aber das lehnte die Kundin ab mit dem schönen Satz: „Wenn Sie das machen, weiß ich ja, was ich zu tun habe.“
Klar, sie wollte eine schlechte Bewertung abgeben und das fürchtet jeder Shop wie der Teufel das Weihwasser. Mehrere schlechte Bewertungen können ein Onlinegeschäft schon in Schwierigkeiten bringen.
Zum Glück hatten wir nur sehr wenige Rücklieferungen. Klar, bei technischen Produkten hat sich in der Regel der Käufer schon sehr informiert, bevor er den Bestell-Button anklickt. Wir haben das immer akzeptiert und den Kaufpreis erstattet. Nur zwei waren mehr als ärgerlich.
Ein Kunde hatte eine Diamantscheibe gekauft und zurückgegeben mit dem Hinweis, schlechte Schnittergebnisse. Auf deutsch: Ich habe meine Arbeit fertig.
Im Shop Bautied kam einmal ein Grill* zurück, der dem Anschein nach eine große Party versorgt hat. Der war nur noch zu entsorgen.
Dazu muss man wissen, dass man beim Widerruf nicht verpflichtet ist, den Grund dafür anzugeben. Aber ein Händler ist schon froh, wenn er den Grund erfährt, denn die Lieferung kann ja eine Macke gehabt haben, der er auf den Grund gehen will, damit nicht noch andere Kunden den Artikel reklamieren.
Wie man eine Bestellung zum Händler zurückschickt, hat „TrustedShops“ sehr schön beschrieben.

Aber danach ist die Geschichte nicht zu Ende. Wie ist das mit der Rückzahlung bei Vorkasse, Paypal usw.?
Wie vermeide ich, dass ich vielleicht an einen Händler geraten bin, der sich viel Zeit lässt oder Gründe sucht, die Erstattung zu vermeiden?
Darüber kommt noch ein Beitrag.
*Wichtiger Hinweis. Es war nicht der abgebildete Grill, der zurückkam. Der abgebildete Grill ist der „Monolith-Grill“, der meiner Meinung nach der beste Holzkohlegrill ist.
Auch ein guter Freund von mir, der leider viel zu früh verstorbene Imbisstester, Harry Schulz, war total begeistert.

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