Bad Bramstedt

Moin, der Gruß gilt im Norden den ganzen Tag und auch die ganze Nacht.
Es gibt natürlich auch einige Mitbewohner, die sagen “Moin, moin!”
Aber die gelten meist als Schwätzer.
Hier in Bad Bramstedt gibt es zwei bekannte Kliniken: Die Kurklinik und die Schön-Klinik.
Letztere so heißt es, habe Weltruf. So halten sich in unserer Stadt Menschen aus allen Gegenden Deutschlands auf. Viele halten das “Moin” für Plattdeutsch = Morgen. Falsch! Neulich grüße ein Kurpatient mich zurück mit  “Guten Moin!”  Immer noch besser, als dass der Gruß nicht erwidert wird. Plattdeutsch kann ich nur bruchstückhaft, was ich sehr bedauere. Eine Frechheit klingt auf Platt nämlich nicht oder abgemildert frech.
Viele sagen, Plattdeutsch sei eine tote Sprache. Einspruch, sie ist lebendiger als noch vor vielen Jahren.
Vor ein paar Tagen war ich beim “Grünhöker”.

Auf Hochdeutsch Gemüsehändler. Ich liebe diese kleinen Geschäfte, die tapfer gegen die Supermärkte kämpfen. Das mit Beratung, frischer Ware und meist mit einem flotten Spruch auf den Lippen. Als ich beim Grünhöker ins Geschäft kam, hatte ich vergessen, meine Maske aufzusetzen, rief er freundlich (ich kann das nur auf  Hochdeutsch wiedergeben: “Du hast Deinen “Schnutenpulli” vergessen. Ist das nicht ein schöneres Wort als das hochdeutsche Wort Maske?
Und dass die plattdeutsche Sprache lebendig ist, erkennt man auch daran, dass die Volkshochschule hier in Bad Bramstedt Kurse für Plattdeutsch anbietet. Sicher auch in anderen Städten.
Ach so: Bad Bramstedt liegt im südlichen Schleswig-Holstein, im sog. Auenlad. Sechs Auen (Bäche) fließen durch und um Bad Bramstedt, teilweise auch mit Kanus befahrbar. “Viel Gegend” kann man sagen, es lohnt sich, hier auch einmal Halt zu machen, wenn man auf der Durchreise in den nördlichen Landesteil will. Zur Autobahn A 7 sind es nur wenige Kilometer. Noch besser, ein paar Tage Urlaub und wenn man dann mit “Moin” begrüßt wird, einfach mit “Moin” zurückgrüßen. Da macht man nichts falsch.