Dass wir seit vier Jahren Probleme mit der Postzustellung haben, habe ich hier schon häufig gepostet.
Das ist mehr als ärgerlich, denn die Zustellung geschieht bei der Post „wie es uns gefällt.“
Aber was sich jetzt die Posttochter geleistet hat, erinnert an Zeiten, als selbst die Postkutsche noch nicht erfunden war.
Ein Kunde hatte vor viereinhalb Jahren ein Fitnessarmband bestellt, das ihm Unterstützung beim Abnehmen geben sollte.
Das Paket wurde natürlich dringend erwartet, aber es kam nicht. Mittlerweile hatte der Kunde nicht abgenommen, sondern 6,5 kg zugenommen.
Doch wie aus heiterem Himmel stand DHL vor der Tür und übergab dem Kunden ein Päckchen.
Die Post, nie verlegen um genau die richtige Entschuldigung, hatte einen Aufkleber angebracht:
„Es tut uns leid! Aber diese Sendung war sehr viel länger als üblich unterwegs.“
Volltreffer! Was bitte, versteht DHL denn so unter „üblich“? Zur Erinnerung, der wochenlange Streik 2015 hat viele Webshops nicht nur zur Verzweiflung, sondern auch in große Schwierigkeiten gebracht. Aber das ist natürlich eine andere Geschichte, wie „üblich“.
Viereinhalb Jahre Transportdauer mit „sehr viel länger als üblich“ zu bezeichnen“ ist natürlich genau die Antwort, die der Kunde erwartet hat. Jetzt weiß er genau Bescheid.
Nachdem das Thema bei Facebook bekannt wurde, meldete sich der Konzernsprecher Erwin Nier zu Wort und erklärte, derzeit prüfe der Konzern, wie es zu dieser langen Lieferzeit kommen konnte. Zudem habe man dem 44-Jährigen Kunden eine „kleine Entschädigung“ zukommen lassen.
Da kann man nur hoffen, dass die „kleine“ Entschädigung anders ausfällt als bei uns, denn wir erhielten nach jeder Beschwerde als „kleine Entschädigung“ ein paar Briefmarken.
Eine Frage bleibt immer noch, warum hat man ihm nicht ein neues Fitnessarmband geschickt? Ein viereinhalb Jahre altes Fitnessarmband bekommt man selbst bei Ebay nur noch in der Rubrik „Raritäten“ verhöckert.
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