Nicht nur die Marktmacht von Amazon ist immer Zielscheibe von Kritik, sondern auch der Umgang und die Bezahlung der Mitarbeiter und die Ausnutzung aller Schlupflöcher, um Steuern nicht in Deutschland zahlen zu müssen, sondern in Steueroasen.
Aber auch den großen und besonders ärgerlich den kleinen Buchhändlern bereitet Amazon mit aller Macht Probleme. Die Folge: viele Buchhändler gaben auf oder mussten sogar Insolvenz anmelden.
Ich finde, das ist mehr als bedauerlich, nicht nur für die betroffenen Händler, sondern auch für die Kunden. Ich genieße es jedenfalls sehr, ganz in Ruhe in einer Buchhandlung mir die Bücher anzusehen, ein wenig darin zu blättern und mir die Bücher auszusuchen. Auch kennt meine Buchhändlerin die mich interessierenden Themen und wenn etwas Neues kommt, werde ich informiert. Ist ein Buch einmal nicht lieferbar, so ist es am nächsten Tag ab 10:00 Uhr abholbereit, wenn ich es am Vortag bis 16:00 Uhr bestellt. Schneller schafft es weder Amazon, noch ein anderer Versender.
Jetzt wehren sich die Buchhändler massiv gegen die Übermacht von Amazon. Hat der Verbund von Telekom, Hugendubel, Weltbild und Thalia gegen Amazon mit den E-Book-Readern „Tolino“ kräftig Boden gut gemacht und Amazon in die Defensive gedrängt, soll das jetzt auch mit dem Buchversand passieren.
Das Projekt nennt sich Genialokal, wo sich 600 Händler zusammengeschlossen haben, um mit einem gemeinsamen Internetauftritt stärker zu sein, als wenn man das als „Einzelkämpfer“ macht, und auch eine erheblich größere Reichweite erzielt.
Nicht nur im Internet einkaufen ist möglich, sondern man kann, und das finde ich gut, feststellen, ob das Buch in der Nähe vorrätig ist, um es gleich abholen zu können. Man hat also die Wahl, sich das Buch zusenden und den Kauf über einen Wunschhändler abwickeln zu lassen oder es abzuholen .
Auf der Leipziger Buchmesse wurde der überregionale Webshop für Bücher vorgestellt, derzeit befindet er sich in der Betaphase, aber wohl ab Mitte April geht es offiziell los.
Dann soll auch verstärkt der Tolino verkauft werden, aber auch E-Books und CDs.
Es wird auch höchste Zeit, dass Amazon einmal einen ernstzunehmenden Gegner bekommt, dann liegt es an uns, wollen wir den deutschen Handel stärken, oder einen Global Player.
Foto: Wilhelmine Wulff / pixelio.de