Einkaufen im Internet per Lastschrift gehört zu den beliebtesten Zahlungsmethoden. Genau so lieben wir es, wenn Strom, Telefon, Wasser, Miete Gas usw., also laufende Kosten per Lastschrift eingezogen werden.
Das ist bequem, die Gebühren sind gering und wenn tatsächlich einmal zuviel abgebucht wird, kann man die Lastschrift rückgängig machen.
Aber:
Die Banken verdienen damit nicht genug. Also musste man überlegen, was zu tun ist, um den Lastschriften den Garaus zu machen, um mit anderen Zahlmethoden mehr Geld zu verdienen.
Da der Fantasie der Banker bekanntlich keine Grenzen gesetzt sind, wenn es darum geht, Kontoinhaber mit Kosten zu belasten, kam man auf eine großartige Idee und nannte sie SEPA oder auf deutsch „Single European Payment Area“. Die Idee selbst ist nicht neu, die hat wohl ein Banker, der schlecht schlafen konnte, in der Nacht ausgebrütet und das schon im Jahr 2008. Mit klarem Kopf am Tag kann man nämlich nicht auf so etwas kommen.
Aber wie mache ich SEPA schmackhaft? Ganz einfach, dachten sich die Banker. Wir nennen erstmal viele Vorteile. Zum Beispiel dass ein Kunde in Italien mittels Lastschrift bei einem Onlinehändler in Irland einkauft und per Lastschrift bezahlt. Hört sich doch gut an. Der Onlinehandel war begeistert, und er ist mittlerweile so stark, weil dort mehr Menschen arbeiten, als in der Automobilindustrie und da muss doch was zu holen sein.
Also kam man auf das Thema Sicherheit und schob es nach. Sicherheit hört sich ja im Bankverkehr immer gut an, schafft Vertrauen, denn ab Februar 2014 soll SEPA greifen.
Und das geht dann so (nein, was jetzt kommt ist keine Ironie):
Der Händler darf den Betrag nämlich nicht einfach abbuchen, selbst wenn der Kontoinhaber das gestattet. Nein, so einfach geht das doch nicht, das muß man doch ordentlich verschärfen, schließlich soll der Käufer doch die Lust auf Lastschrift verlieren. Ab Februar muss der Kunde dem Händler einen schriftlichen Auftrag für die Lastschrift erteilen. Per Email? Aber nein, wo sind wir denn, per Email? Die Dk, die „Deutsche Kreditwirtschaft“ hat schon gedroht: schriftlich ist schriftlich und das bitte mit Originalunterschrift und das auf Papier, handschriftlich unterschrieben. Dass es elektronische Authentifizierungen gibt, weiß man entweder nicht (willkommen in den 50iger Jahren) oder lehnt sie als zu unsicher ab.
Ich sehe schon die Banker händereibend auf ihren Ledersesseln wie genial man wieder einmal war, ein preisgünstiges Zahlungssystem zu kippen, damit die Zahlungssysteme genommen werden, wo man richtig Kohle machen kann.
Ich bin sicher, bald steht ein Häuschen an den Eingangstüren der Banken, wo jeder Besucher Eintrittsgeld bezahlen muss. Okay, im Zoo zahle ich ja auch Eintrittsgeld, wenn ich mal Affen sehen will.
– Foto: Gerd Altmann / pixelio.de –
Ein super Beitrag und leider sehr wahr 🙁 … auch das mit den Affen, wobei wir uns ja im Zoo große Freude bereiten. BauTime Blog-Fan Christiane