Ich hatte es befürchtet. Diese Eisenwarenmesse war eine Riesenenttäuschung. Noch vor wenigen Jahren fand diese Messe in jedem Jahr statt. Aber das Umfeld stimmte nicht mehr und auch die Messe selbst hat sich im Grunde überlebt.
Zum Umfeld:
Die Standmieten sollen un schwindelnde Höhen geklettert sein, die Hotelpreise nicht nur in Köln, sondern auch in der Umgebung sind unbezahlbar. Ein Aussteller berichtete mir, dass er eine Minikajüte auf einem Rheinschiff im Hafen angemietet hatte. Spärlichst ausgestattet für sage und schreibe € 165,00/Nacht. Die Parkgebühr beträgt mittlerweile € 9,00 und wer in den Messehallen Hunger hat, sollte lieber warten, bevor in eins dieser Bistros geht. Nicht sehr appetitliche und völlig überteuerte Speisen. Das ärgert Besucher und Aussteller.
Aber auch das Messeangebot schrumpft alle zwei Jahre. Schätzungsweise ein Drittel der Ausstellungsfläche war nicht belegt. Namhafte Firmen, die der Messe mit tollen Ständen erst richtig Leben eingehaucht hatten, fehlten völlig.
Dazu stimmte der Mix nicht. Zu viele unterschiedliche Branchen fanden sich unter dem Begriff Eisenwaren ein. Viele Aussteller sagten uns, dass sie künftig diese Messe meiden und sich lieber auf Fachmessen gioß präsentieren wollen.
Das alles merkte man auch am Besucheraufkommen. Sonntag mäßig, Montag noch mäßiger. Ein Besucher erzählte mir am Telefon, dass am letzten Messetag viele Aussteller schon am Mittag die Stände abgebaut hätten.
Wir konnten so ganz in Ruhe auf den Messeständen unsere Lieferanten besuchen und deren Neuigkeiten erklärt bekommen, zwei neue Kontakte haben wir hergestellt, aber im Grunde war das einfach zu wenig. 900 km Fahrt, Übernachtung, Essen – da muß einfach mehr kommen. Schlußendlich haben wir uns am Abend des ersten Tages auf den Heimweg gemacht und auf den geplanten zweiten Tag verzichtet.