Heute lese ich eine Nachricht mit folgendem Teaser:
„Die Onlinehandelsplattform Amazon fordert ab dem 31. März 2010 von ihren Händlern, dass sie ihre Artikel genauso günstig oder sogar billiger als in anderen Shops oder Plattformen anbieten. “
Was steckt dahinter?
Nun, es ist eta 4 Jahre her, als wir einen Anruf von Amazon erhielten, ob wir nicht unsere Produkte aus den Shops auch bei Amazon verkaufen wollten. Riesige Umsatzzuwächse wurden uns in Aussicht gestellt. Zunächst waren wir ganz angetan, aber als wir die Konditionen hörten, nämlich 13% Provision an Amazon zu bezahlen, haben wir abgewunken.
Das mag klappen, wenn man Händlermargen von 30% und mehr hat, aber die haben wir nicht. Es gibt ohnehin keinen Artikel, der bei uns zum UVP des Herstellers verkauft wird, sämtliche Preise sind schon erheblich reduziert, bei 13% Provision würden wir tüchtig Verlust machen.
Vor etwa einem Jahr hörte ich dann auf einem Treffen von Onlinehändlern, dass Amazon sehr genau den sog. Marketplace beobachtet, um zu sehen, welche Produkte besonders gefragt seien, um dann die Händler rauszukicken, und um das Geschäft selbst zu betreiben. Ob es nur ein Gerücht ist, weiß ich nicht, aber gut vorstellen kann ich mir das schon. Wenn Amazon jetzt von den Händlern Preise erwartet, die unter den freien Shoppreisen liegen, kann das nur zur Folge haben, dass Händler abspringen. Wenn ich die Preise bei Bautied sehe und die sollen unterboten werden und zusätzlich soll der Händler noch eine Provision abdrücken? Dahinter steht eine knallharte Vorgehensweise, die nicht zum Wohle der Händler und auch nicht zum Wohle der Verbraucher ist. Bestrebungen, dass die großen Händler die kleinen möglichst kaputtmachen wollen, soll es ja schon lange geben. Und wenn es dann soweit ist, wird sich der übriggebliebene Rest der großen Händler an den Tisch setzen und Mineralölkonzern spielen – wer erhöht heute die Preise? Heute ich und morgen Du!