Sind Onlineshops zu billig?

357728 web R B by Gabriele genannt Gabi Schoenemann pixelioEin Kunde sagte neulich, die Onlinehändler sind alle verrückt. Meist billiger als der Fachhandel, schnell in der Lieferung, da müsste der Onlinehandel viel teurer sein.
Ja, dem Kunden kann ich nur zustimmen und das aus mehreren Gründen. Fahre ich zum Handelsgeschäft, muß ich einen Parkplatz finden, die Ware aussuchen, zur Kasse fahren, einladen und nach Hause transportieren. Bekomme ich das Teil nicht in meinen Wagen, so muß ich mir einen Anhänger oder einen Sprinter leihen, um meinen Einkauf überhaupt transportieren zu können. Also nicht nur erhebliche Zeit geopfert, sondern auch zusätzlich Geld für die Logistik investiert.
Beim Kauf im Internet bekommt der Kunde die Ware frei Haus, schwere Sachen frei Bordsteinkante geliefert.
Seriöse Onlinehändler gehen sogar noch weiter und sorgen im Fall des Falles auch für die Erledigung von Reklamationen und Gewährleistung, wie hier beschrieben. Unsere Kunden aus dem Fachhandel haben es da nicht so gut, meist kommen sie zu uns und bringen uns Geräte, die repariert werden müssen vorbei. Okay, meist nur wenige Kilometer, aber nicht so komfortabel, als wenn jemand kommt, und die Reklamation abholt.
Also sind die Kosten für den Internethandel im Grunde höher, trotzdem sind die Preise günstiger? Ja, der Preiskampf ist gnadenlos im Internet, leider sehen viele Kunden nicht, dass es oft die schwarzen Schafe sind, die so billig anbieten. Ein Beispiel, das neulich in der Presse zu lesen war: Auf einem bekannten „Preisvergleichsportal“ (in meinen Augen die Pest des Onlinehandels) bot ein Händler „Galaxy S 2“ Smartphones zu einem unglaublich günstigen Preis an. Leider erwacht dann schnell der Jagdtrieb der Schnäppchenjäger und so wurde übersehen, dass dieser Händler keine Telefonnummer im Impressum bekannt gegeben hat und als Zahlung nur Vorkasse gelten lies. Spätestens an der Kasse hätte man aussteigen müssen. Wir bieten unseren Kunden z.B. mindestens 6 Zahlungsmöglichkeiten an, darunter auch Kauf auf Rechnung.
Es kam, wie erwartet, ein paar Bestellungen wurden ausgeliefert, andere Kunden immer wieder vertröstet und blieben ohne Smartphone. Es lohnt sich also:

  • Das Impressum zu prüfen – eventuell sogar einmal anrufen, ob da überhaupt jemand ans Telefon geht. Sonst Finger weg.
  • Die Zahlungsmöglichkeiten ansehen. Nur Vorkasse ist zwar rechtlich unbedenklich, aber ungewöhnlich.
  • Gibt es ein Zertifikat?
  • Gibt es ein seriöses Prüfsiegel, das den Shop als geprüft und sicher ausweist? TrustedShops ist das bekannteste Prüfsiegel, da gibt es auch Geld zurück, wenn der Händler nicht liefert. Aber auch das Prüfsiegel vom TÜV Süd zeigt, dass dieser Shop das „Safer-Shopping“ Logo tragen darf.

All diese Dinge kosten dem Internethändler einiges an Geld, aber sie zeigen dem Kunden, dass er beruhigt einkaufen kann und keine Angst um sein Geld haben muß.
Alles gerechnet: Logistik, Gewährleistungsabwicklung, Zahlungskonditionen (die laufenden Anbindungen kosten auch monatliche Gebühren und zusätzlich Transaktionsgebühren.) und die Kosten für die Prüfungen und Prüfsiegel – trotzdem ist der Onlinehandel so viel günstiger als der Fachhandel? Wer nachrechnet wird feststellen, das kann eigentlich nicht sein. Wenn doch, genau prüfen, meist ist doch ein Haar, oft ein Haarbüschel in der Suppe.

Foto: Gabriele genannt Gabi Schoenemann / pixelio.de

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