Auch wenn heute statt klassischer Fliesen mehr und mehr das harte Feinsteinzeug verlegt wird, bleibt es bei dem Begriff Fliesenschneider.
Grundsätzlich werden die Fliesenschneider in zwei Kategorien eingeteilt, dem mechanischen Fliesenschneider und dem elektrischen, auch Fliesenschneidemaschine genannt.
Egal welche Variante zum Einsatz kommt, sie müssen etwas taugen, denn gespartes Geld beim Kauf, kann auch schnell wieder zum Fenster rausgeworfen werden, wenn das Gerät nichts taugt und der Verlust an teurem Fliesenmaterial groß ist.
Der manuelle Fliesenschneider (bild oben) besitzt ein Schneidrädchen, mit dem die Fliese angeschnitten wird und eine Brechvorrichtung, die die Fliese dann entsprechend teilt. Bei sehr hartem Material, wie Granit oder auch dem bereits angesprochenen Feinsteinzeug, greift man zum elektrischen Fliesenschneider. Auch hier finden wir zwei Kategorien, die beide sowohl über eine Diamantscheibe verfügen und über eine Wasserwanne,oder Wasserpumpe, die das Diamantblatt kühlt und auch den Staub bindet:
1. Der Fliesenschneider, der von der Bedienung einer Baukreissäge ähnelt und wo das Schneidgut vor das Blatt geschoben wird (Bild Mitte). In der Regel wird zuvor der Schnitt angezeichnet, da das freihändige Schneiden schon eine gewisse Übung oder Fertigkeit verlangt.
2. Mehr und mehr durchgesetzt hat sich aber die Portal- oder Brückensäge. Da ruht die Fliese auf dem Tisch und der Schneidekopf, wird über das Schnittgut geführt. Diese Form des Fliesenschneiders ermöglicht sehr exakte Schnitte im Schnittgut. Bedingung ist aber, dass der Schneidekopf gut gelagert wird. Hier trennt sich die Spreu vom Weizen, was auch am Preis sichtbar ist. Viele Schneideköpfe sind vierfach gelagert, bei guten Fliesenschneidern, wie z.B. bei dem abgebildeten Husqvarna, sogar achtfach. (Bild unten)
Was macht einen guten Fliesenschneider noch aus?
Da ist natürlich ein besonderes Augenmerk auf die Motorleistung zu legen. Da sieht man im Internet schon Portalsägen, deren Motore gerade einmal 600 Watt leisten.
Wer seinen Resturlaub zum Schneiden von ein paar Fliesen nehmen will, sollte zugreifen. Wer aber vernünftig arbeiten will, der sollte bei Feinsteinzeug bedenken, dass er eine Motorleistung von min. 800 Watt wählt.
Feinsteinzeug wird in immer größeren Dimensionen gefertigt. Längen von 120 cm und mehr sind schon keine Seltenheit. Deshalb sollte die Schnittlänge einer Fliesenschneidmaschine nicht unter 660 mm sein , denn 600 Fliesen sind heute schon als Standard anzusehen.
Jetzt fehlt noch etwas: die Diamantscheibe. Ein guter Fliesenschneider, ein kräftiger Motor und eine schnittfreudige Diamantscheibe mit geschlossenem Rand und möglichst auch auch mit einem schmalen Segment, dann hat Feinsteinzeug keine Chance. Es gibt einige, leider sehr teure Spezialscheiben für Feinsteinzeug. Erstklassige Erfahrungen haben wir mit Diamantscheiben von Cedima, Samedia aber auch Husqvarna gemacht.
Hier stimmt das Preis-Leistungsverhältnis, die Standzeiten sind ausgezeichnet und die Schnittkanten sind sehr sauber.